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Die schwarze Gazette Ausgabe 79 vom 23.02.2003 |
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| Reisebericht | ||
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Der Bärentöter | ![]() |
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Die schwarze Gazette: Reisebericht Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe finden sie einen weiteren Reisebericht. Diesmal geht es um die Wälder im Eulenruf. Und wie jedesmal möchte die Autorin aus naheliegenden Gründen ungenannt bleiben. Der Bärentöter ------------------------------------- Auf meinen Reisen durch die Wälder um Schattenwinkel, nahe dem Eulenruf, begegnete mir kürzlich ein sehr merkwürdiger Mann. Gehüllt in ein Bärenfell, in der Hand einen mächtigen Bengel, glänzte sein sonst nackter Oberkörper im fahlen Mondlicht. Sein Gemechte wusste er halbwegs in einem unansehnlichen Pluderrock zu verstecken. So stand er also auf einer Waldlichtung vor mir. Eine wilde animalische Anziehungskraft ging von ihm aus. Dieser nahe Verwandte der Orks schien mir ein geeigneter Interviewpartner. Nach einer Weile des gegenseitigen Schweigens und Betrachtens, fand ich die seinem Intellekt angemessenen Worte: "Du - Mann!" sprach ich, "Ich Frau! Herkommen, Reden!" Ein grunzen war die Antwort. Nun, die erste Kontaktaufnahme mit einer fremden Spezies ist in der Regel schwierig und so war ich nicht sonderlich überrascht. Ich wollte gerade unsere lockere Konversation fortsetzen als ein gewaltiger Schatten aus dem Dickicht trat. Mir gefror das Herz zu Eis. Ein riesiger Bär betrat die Lichtung und er lies keinen Zweifel daran wer hier unerwünscht war. "Ein Bär!", schrie ich, "Wir sind verloren!" – doch es kam noch schlimmer: Mit einem markerschütternden Kampfschrei "Ahhhhiiiiahhhhhiiiaahhh!" sprang der Wilde den Bären an, biss ihm die Kehle durch, häutete ihn, schrie seinen Schlachtruf in die Nacht und trommelte sich mit den Fäusten auf die nackte Brust. Dabei grunzte er wie ein Affe. Ich muss zugeben sein Anblick hatte etwas. Verstohlen wischte ich mir den Sabber aus dem Gesicht und zwang mich an etwas anderes zu denken - welch ein Anblick! Was für ein Mann, was für ein Held! "Oh ihr mein Retter!", flötete ich. Sofort bereute ich meine Worte. Sein Blick durchbohrte mich, er hob seine Waffe, sprang mit irrem Blick auf mich zu... "Nicht so stürmisch…", wollte ich noch rufen aber er war schon an mir vorbei und schlug einem zweiten Bären den Schädel ein. "Ganz nett", kommentierte ich, etwas gekränkt so einfach links liegen gelassen zu werden. Ich beschloss seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken und krempelte etwas mein Kleid am Bein hoch. Doch dieser Wilde schien die Bären anzuziehen wie der Dung die Fliegen. Ein neuer Hieb, ein weiterer toter Bär. Das war zuviel. Ich riss mir das Kleid über der Brust auf und rief: "Und?" doch nur zwei weitere Bären ließen ihr Leben. Und so ging es weiter. Während ich mich gelangweilt im Gras räkelte, entvölkerte der keuchende Berserker den Wald vom restlichen Bärenvolk. Als keine Bären mehr da waren, trottete der Unhold grunzend mit den Fellen davon. Mich würdigte er keines Blickes. "Hast du wenigstens einen Namen du Tier?" schrie ich ihm mit Tränen in den Augen nach. "Ich bin Litharkus", knurrte er. Das waren die einzigen verständlichen Worte die er während unserer Begegnung sprach. Werde ich ihn jemals wieder sehen? Nun, inzwischen weiß ich wie ich seine Aufmerksamkeit erregen kann. Ich freue mich schon auf unsere nächste Begegnung. ...das Bärenfell fühlt sich gut an auf meiner Haut... gez. Die Untergrundbewegung "Freiheit für Britain" Impressum: redaktion@die-schwarze-gazette.de http://kickme.to/die-schwarze-gazette |
| 23.02.2003 - 20:56 | Kontakt: redaktion@die-schwarze-gazette.de |
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