Die schwarze 
                  Gazette
                  Helden...
...und andere Feiglinge
                  
Eine wahre Geschichte
                  
Das Kleid zerrissen, die blauen 
                  Flecken
unübersehbar, so schleppt sich das arme
Mädchen 
                  mit schmerzverzerrtem Gesicht
unter die schützende Krone 
                  eines Baumes.
Ein Ritter, ein wackrer, kam zufällig 
des 
                  Weges, erblickt das gepeinigte Kind 
und es entfleuchten 
                  ihm die geistreichem
Worte: "Seit ihr 
                  verletzt?"
                  
Mit letzter Kraft haucht die junge Frau
in den Armen 
                  unseres Recken die 
verzweifelten Worte: 
"Helft mir, ein Mörder ist hinter mir 
her! 
                  Bitte helft mir!"
                  
Alle Farbe aus dem Gesicht unseres Helden 
wich dahin. 
                  In seiner gerechten Wut lies 
er das dem Tode nahe Mädchen 
                  aus den Armen
fallen und auf den Boden knallen. 
"Wie? Was? Ein einfaches: Nein, Danke! 
                  Mir
geht es gut. Ich hätte nur gern ein Glas
Wasser. 
                  hätte vollkommen genügt. 
Stattdessen dieser unverfrorene 
                  Hilferuf?
Womöglich ist die Sache gar gefährlich!?"
                  
"Oh bitte!", flehte 
                  das Mädchen, "Da ist
er, er wird mich 
                  umbringen, schützt mich,
habt doch Mitleid!"
                  
Ein baumlanger Wilder kam gestapft, dicht
gefolgt von 
                  zwei seiner blutgierigen
Mätressen. "Aus dem Weg, Bürger! Diese 
Frau ist meine 
                  rechtmäßige Beute!
Hinfort, damit ich ihr in Ruhe die 
                  Kehle
durchschneiden kann!"
Es war 
                  niemand anderes als Mytho Angrosius,
Mitglied jener 
                  hartherzigen und gnadenlosen 
Geldverleihergilde. 
                  
Sofort schlugen und bespuckten die Mätressen 
das arme 
                  Mädchen und kreischten hysterisch 
herum: "Sie soll sich entschuldigen bevor 
sie 
                  stirbt, das ist ja wohl das 
                  mindeste!"
Der wilde Menschenaffe machte 
                  sich daran
dem armen Kind die Kehle 
                  durchzuschneiden
während es flehend Blicke nach dem Ritter 
                  
warf.
                  
Doch dieser blickte nur strafend auf das 
Kind hernieder 
                  und sprach mit gestrenger 
Stimme:
"Tja liebes Kind, da kann ich wohl nichts 
                  
mehr für Euch tun, so gern ich es auch 
wollte. 
Ja 
                  würdet ihr von einem Drachen angegriffen 
oder einem Dämon, 
                  dann, ja dann würde ich 
euch sofort retten. Aber ihr seit 
                  hier ja 
die Aggressorin und habt euere Häscher 
wohl 
                  provoziert!" 
                  "Ich...ich...helft mir, ich sterbe, 
B I T T E ! 
                  Schreitet ein, verhindert
einen Mord ich bitte 
Euch!"
 hauchte die 
junge Frau.
"AHA!", sprach der Ritter, 
                  "Dachte ich' mir 
doch. Es ist immer 
                  das gleiche mit diesen 
Dirnen: kaum will man sie ein wenig 
                  umbringen, 
schon röcheln sie um Hilfe, wiegeln das 
                  
Volk auf und hetzen unschuldige Männer 
aufeinander! 
                  Nichts da Gesindel, ich werde 
mich wegen euch doch nicht 
                  auf einen Kampf 
mit ungewissen Ausgang einlassen. Der Herr 
                  
Angrosius wird's schon recht machen." 
                  
Inzwischen hatte sich jede Menge blutgieriges 
Volk 
                  versammelt und der angesammelte Pöbel 
rief heldenmutig im 
                  Chor:
"Schlitzt sie schon auf, macht 
                  schon! Habt 
ihr etwa Angst? Bringt es endlich zuende! 
                  
Das dauert aber heute wieder..."
Und 
                  die Kinder sangen dazu: 
"Mytho is ein 
                  Schisser..."
                  
So von der Menge aufgeputscht nahm der 
Halsabschneider 
                  aus der Familie der Geldverleiher 
all seinen Mut zusammen, 
                  packte die junge 
Maid, holte zum finalen Stich aus als...
                  
...ein helles Leuchten über den Himmel zuckte,
ein 
                  goldener Ritter, ein strahlender Held 
schwebte aus den 
                  Wolken herab und hielt sein 
güldenes Schwert schützend 
                  über das verletzte 
Mädchen und ein Chor himmlischer 
                  Posaunen sang 
dazu hingebungsvoll den Namen:
"B A S T I A N !"
                  
"Zurück Unhold!", 
                  rief Bastian der goldene 
Retter, "Diese Maid steht unter meinen
persönlichem 
                  Schutz. Nur über meine Leiche
gehört sie euerer 
                  Verderbtheit!"
Bastian der Retter 
                  blickte sanft und Milde
auf das erlöste Mädchen und sprach 
                  ernüchternd:
"Ach ihr seit es Leetha!? 
                  Nun das ändert
die Sache geringfügig" Er 
                  steckte sein Schwert 
ein, drückte Mytho die Hand und 
                  flüsterte: 
"Also bevor noch jemand 
                  ernsthaft verletzt 
wird, regeln wir das doch lieber wie 
                  zwei 
Ehrenmänner. Hier habt ihr 5000 Goldlinge, 
das 
                  dürfte die Wunden welche die Furie euch 
zufügte 
                  lindern."
                  
"Nein, nein!", 
                  kreischten die Mätressen des
Angrosius, "sie soll sich entschuldigen!"
Doch Mytho Angrosius, in 
                  erster Linie
Geschäftsmann den Meuchler, nahm 
                  zufrieden
das Gold und meinte nur beiläufig:
"Nun, so töte ich sie eben ein andermal!"
Dann packte er seine beiden 
                  Mätressen am
Haarschopf und zerrte die Keifenden
hinter 
                  sich her.
                  
Die Menge sah sich um ihr blutiges Schauspiel 
betrogen 
                  und verstreute sich langsam in alle 
Richtungen. Bastian 
                  fuhr wieder ohne 
Umschweife in den Himmel auf. 
                  
Der Platz war leer.
                  
Das arme Mädchen, Leetha, inzwischen 
Bewusstlos, blieb 
                  alleine am Boden liegend 
zurück. Zwei Gardisten die 
                  zufällig des 
Weges kamen (wie immer zu spät) verhafteten 
                  
sie schnurstracks wegen Herumlungerei und 
warfen sie 
                  in den Kerker.
                  
Und so liebe Leser, wenn ihr in lauen 
Vollmondnächten 
                  leise dem Klagen der 
Gefangenen lauscht, dann könnt ihr 
                  eine 
zarte Frauenstimme heraushören die nicht 
aufhört 
                  an Gerechtigkeit, Ritterehre und 
Edelmut festzuhalten. Und 
                  zwischen dem 
herzzereisenden Schluchzen ist immer 
                  
wieder ein: "Lang lebe der 
                  König!"
herauszuhören...
Doch die 
                  beiden grobschlächtigen 
Metzgerweiber die als Wachen 
                  abgestellt 
wurden kennen kein Erbarmen...
                  Nieder mit Mercutio
                  
Lang lebe Iluvatar!
                  
gez. Die Untergrundbewegung
"Freiheit für 
                  Britain"