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		Der Guardian Ausgabe 40 vom 28.06.2002  | 
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| Sonderausgabe | ||
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          Prinzenstunde | ![]()  | 
        
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             Der Guardian: Sonderausgabe Prinzenstunde ------------------------------------- - Miliz in Bedrängnis, Prinz Morcan zeigt die Zähne. - Neue Erkenntnisse in der Mathematik - Handelsbund und Pantagruel biedern sich an - schmiedet der Prinz Heiratspläne? Auf seiner ersten öffentlichen Audienz vor wenigen Tagen, kehrte der magincianische Herrscher mit eisernem Besen aus - vor allem in den eigenen Reihen. Dem Guaridan ist es gelungen exklusive Berichte aus erster Hand, eines neutralen Audienzteilnehmers, zu erhalten. Mit Prinz Morcan scheint sich Magincia einen leicht cholerischen Diktator eingefangen zu haben. Doch lesen Sie selbst: Augenzeugenbericht zur 1. morcanischen Audienz in Magincia Magincia, schäbigste aller Städte, Heimat des grimmigen Krokodils und der flinken Flussschlange... Hort von Geheimnissen, die besser ungelüftet bleiben... Magincia, wo nur die Zähesten überleben und auch nur mit einer gehörigen Portion Glück... Hier stehe ich also, vor dem Versammlungsgebäude der Miliz, der Räuberhöhle schlechthin. Ich habe ein flaues Gefühl im Magen. Werde ich diesen Ort wieder lebend verlassen können? Der große Saal füllt sich, die Wache beobachtet mich argwöhnisch und kontrolliert jeden Besucher genau. Ich mache mir fast in die Unterwäsche. Aber das Glück ist mir hold, ich darf ungeschoren passieren. Neugierig mustere ich das Volk um mich herum. Ich schlucke schwer. Alles Galgenvögel, Räuber und gesuchte Verbrecher Steht dort nicht Malkasur? Jener blutrünstige Anführer der Falken? Und da: Sara Aureus, die bösartige Magierin des Schlangenbanners. Weiter vorne - die verlogene Leetha Schlangenzunge. Mir schaudert als sie ihrem Nebenmann etwas ins Ohr züngelt. Ja selbst ein Leander Handsome ist sich nicht zu schade in solchen Kreisen von Mord, Intrige und Verrat zu verkehren. Am anderen Ende des Saales stehen die Abgesandten des Handelsbundes Hammerfall und des Magierrates zu Pantagruel. Plötzlich - Ruhe!. Die Audienz ist eröffnet. Die große Stunde des Prinze Morcan ist gekommen. Knisternde Spannung liegt in der Luft, man könnte eine Stecknadel fallen hören... "Aleen Dus!", gellt es durch den Saal, "sofort vortreten Bürschchen!" mir bleibt das Herz stehen - was für eine Stimme! Mit hochrotem Kopf steht Prinz Morcan am großen Pult und hält drohend das geschmeidige Bambusrohr in der Hand. "Nuuuuun, Dus - hast Du mir nichts zu sagen?" brüllt er durch den Saal und die Wände reflektieren tausendfach das bedrohlich wirkende Echo. "Nein, denn ich habe bereits alles in dem Aufsatz geschrieben, den ich Euch..." versucht Aleen Dus zu erwidern. "Ich will es aus Deinem Munde hören, hier und jetzt!" tobt der Prinz "Wieso das?" fragte Aleen Dus verwundert, "könnt ihr etwa nicht lesen?" Was für ein Mann, was für eine Antwort! Mutig aber auch leichtsinnig, denn diese Frechheit hätte er sich besser verkniffen. Es geht alles blitzschnell, das Bambusrohr saust im Rhythmus der Strafpredigt auf das entblößte Hinterteil des Aufmüpfigen: "Du-solltst-deinen-Prinzen-nicht-verärgern! Und-Du-sollst-nicht-mit-Leander-zanken! Hast-Du-das-verstanden-mein-Junge? Außerdem schreibst du 500mal an die Tafel: Ich darf meinen Prinzen nicht Popanz nennen!" Prinz Morcan lies erst ab, als das Bambusrohr zerschlissen war und seine Kräfte nachließen. Mit eingekniffenen Hinterteil wurde Aleen Dus abgeführt. Der Prinz keuchte schwer: "Ich bin noch lange nicht fertig!", schrie er, "Rustlin Everett vortreten!" Rustlin Everett der Hauptmann der Stadtmiliz schluckte schwer, als er seinen Namen hörte. Tapfer begab er sich nach vorne. "Rustlin, du hast den Unterricht geschwänzt - also sprich, wo warst du?" "Das geht Euch gar nichts an, ihr Prinz von Frosches Gnaden!" Mir stockte der Atem, hatte die gesamte Miliz Todessehnsucht? Prinz Morcans Augen funkelten und sprühten Feuer. "In die Ecke mit dir und komm erst wieder hervor wenn du gelernt hast dich zu benehmen du ungezogener Lümmel!" Ich war verwirrt, nach Aleen Dus, hatte nun ich erwartet einen Rustlin Everett auf einem Bratspieß geflochten zu sehen. Prinz Morcan holte tief Luft, schien sich zu beruhigen, dann schrieb er andächtig eine Mathematische Formel an die Tafel, lächelte ins Volk und flötete mit engelsgleicher Zunge: "Leander, mein Musterschüler, komm an die Tafel und zeig allen was du gelernt hast!" Gelangweilt trat Leander Handsome vor, nahm die Kreide zur Hand und schrieb für alle gut sichtbar das Ergebnis, eine große 3 auf die Tafel "Seht ihr", triumphierte Prinz Morcan, "wir sind diesen Hinterwäldlern aus Britain weit voraus! Nehmt Euch alle ein Beispiel an Leander!" "Ssssseit ihr denn sssssicher dassss dassss Ergebnisss ssstimmt, mein Prinzzzzzz?" Es war die Hexe Leetha, welche unqualifiziert dazwischenrief. Doch Prinz Morcan konnte nichts aus der Ruhe bringen: "Oh Leetha, mein Sorgenkind, mein Schlangenzüngelchen, ich versichere Dir, die besten Magier und Wissenschaftler Magincias haben sich mit dieser Formel beschäftigt und alle sind zu dem Schluß gekommen: 2+2=3" "Naaa guuut, dürfen wir dann in der Paussssse wieder Mercutiossss Jungssssss verhauen?" "Aber Leethachen, hatten wir nicht ausgemacht das wir versuchen brav zu sein?" Die verlogene Hexe war sichtlich enttäuscht, hatte sie sich doch innerlich schon auf ein blutiges Gemetzel gefreut. Die halbe Audienz musste sich Prinz Morcan mit den Anfeindungen um Leander Handsome herumschlagen, welcher sich offensichtlich mit seinen provokanten mathematischen Theorien viele Feinde geschaffen hatte. Die Streitigkeiten nahmen kein Ende Tuan Katuri war beleidigt, weil Handsome ihn angeblich hänselte. Katuri: "Leander hat mir eine lange Nase gedreht!" Prinz: "Kinder Kinder könnt ihr das nicht unter Euch ausmachen?" Katuri: "Nein, ich will dass er auch mit dem Bambusrohr bekommt!" Prinz: "Schluss mit dem Unsinn, die Sache ist erledigt!" Prinz Morcan erklärte alle Händel für beigelegt, die strittige Formel wurde kurzerhand zum Axiom erhoben und Tuan Katuri verlies beleidigt die Audienz. Selbst die Abgesandten des Handelsbundes Hammerfall und des Magierrates liesen sich einschüchtern und scharwenzelten speichelleckend und anbiedernd um den Prinzen herum. Den Schlusspunkt dieser unrühmlichen Audienz setzte eine maskierte Frau, welche ungeniert mit allerlei Andeutungen um die Hand des Prinzen anhielt. Der Prinz jedoch, Lebemann mit Leib und Seele, war nicht gewillt die Katze im Sack zu kaufen und vertröstete das liebestolle Weibsstück auf die nächste Audienz. Der Bericht zeigt deutlich, auf welche Art ein Prinz Morcan zu regieren gedenkt. Und der Miliz und den Gilden um Magincia wird es jetzt so nach und nach klar, welche Laus sie sich hier in den eigenen Pelz gesetzt haben. Nach dem Motto: Die Geister die ich rief, werde ich nun nicht mehr los! Doch Prinz Morcan ist kein Geist, er ist ein Dämon. Die Zukunft wird zeigen in welche Abgründe er das Land stürzen wird... Lang lebe König und Königin! gez. Dem Hause Horadrim ergebenste Verlegerin des Guardian Impressum: redaktion@der-guardian.de  | 
        
| 28.06.2002 - 14:02 | Kontakt: redaktion@der-guardian.de | 
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