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		Der Guardian Ausgabe 78 vom 07.10.2008  | 
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          Von Glanz, Gloria, Heldenmut und alten Klamotte | ![]()  | 
        
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             Der Guardian: Extrablatt Von Glanz, Gloria, Heldenmut und alten Klamotten ------------------------------------- Die gestrige königliche Audienz, ausnahmsweise einmal wieder gut besucht, erstrahlte nicht nur im üblichen gestrengen Glanze Ihrer Hoheit Erzherzogin Allegra Wildheart sondern hatte noch weitere in die Analen der Geschichte eingehende Höhepunkte: Glanz: Der Bericht der Garde glänzte mit großem Detailreichtum und stilistisch ausgefeilten Formulierungen. Die Oberstleutnantin Lavinia Vertas, immer korrekt gekleidet in gebügelter und gebürsteter Uniform bei blankgewienerten Stiefeln und glänzender Gürtelschnalle legte ihren allumfassenden Bericht in gewohnter wahrheitsgetreuer Ausführlichkeit den Anwesenden offen. Die Redaktion ist besonders stolz darauf den genauen Wortlaut in voller Länge abdrucken zu können: "Keine besonderen Vorkommnisse!" Gloria: Die Besucher der Audienz kamen diesmal in den Genuss einer höchst selten gewordenen Zeremonie: Ritterin Shanaas von Seym forderte vor Zeugen, das Korporal Servas ihr den knappen Eid leisten möge. In feierlicher Atmosphäre tat der Korporal wie ihm geheißen. Servas und Ritterin, beide der Würde der Situation angemessen edelst gekleidet in Samt und Seide mit verspiegelter Rüstung und glasiertem Haar, standen denn vor Erzherzogin, Rittern und Volke. Und so fasste Korporal Servas sich ein Herz und sprach mit knappen Worten den ebenso knappen Eid. Auch hier erfreuen wir uns an der Möglichkeit den vollständigen und genauen Wortlaut, leider nicht ganz so ausführlich, wieder geben zu können: "Ja, ich wollen!" Als Zeichen der gegenseitigen Zuneigung wurden dabei noch Ringe getauscht. Wir bedauern zutiefst die geringfügige Kürzung des Originaltextes. Nur soviel, es war häufig von Tod und Sterben die Rede. Der Interessierte Leser kann den vollständigen 723 Bände umfassenden Eidestext in der Bibliothek des Reiches nachlesen. Während der nur wenige Sekunden dauernden heiligen Zeremonie gab es dennoch unter den Zuschauern extrem ungeduldige Exemplare welche heimlich und verstohlen auf den neumodischen Zeitmesser am Arm schielten. Dererlei technischer Firlefanz sollte wie das Tragen von Hüten bei der Audienz verboten werden. Eine Uhr hat nun mal eine respektvolle Größe zwecks besserer Lesbarkeit zu haben. Diese winzigen Kinderspielzeuge werden sich daher gottlob nie durchsetzen können. Heldenmut: Der präzise Bericht der Garde musste insofern dann doch um ein kleines Vorkommnis ergänzt werden. Die, makellos in edlen Gewändern gehüllte und somit dem königlichen Geblüt den zustehenden Respekt zollende, freie Händlerin Marada, berichtete vom Angriff eines Trolls auf die Ostbefestigung der Stadt. Wir wagen nicht weiter zu denken was geschehen wäre, wäre da nicht ein junger Held namens Llewellyn gewesen welcher ohne Rücksicht auf Leib und Leben dem Unhold Einhalt gebot. Llewellyn, ein ehrenwertes Mitglied der Bruderschaft der Flamme nahm in völlig fusselfreier Ausgeuniform und tadellos weißen Handschuhen den Dank der Erzherzogin für die Rettung von Stadt und Reich an. Alte Klamotten: Nicht ohne Absicht erfolgt der Bericht des Hohen Rates erst am Ende dieser Ausgabe. Erschütternd, ja erniedrigend und beschämend der Auftritt Conner McLeach's. Das Volk wandte sich weinend und schluchzend ab. Die Erzherzogin wankte und musste von Prinz Alvarian Wildheart gestützt werden. Selbst der hartgesottene Fuerst Manfred von Seym kniete mit aschfahlen Gesicht nieder und senkte sein Haupt. Um der Wahrheit genüge zu tun, wir wissen nicht ob er es nicht schon war aber als er sich wieder erhob, war er bis ins letzte Haar ergraut. Conner McLeach, Abgesandter des Hohen Rats, trat vor Volk und Erzherzogin mit nichts als einem alten Fass am Leib. Die nackte Brust notdürftig mit ein paar Lumpen bedeckt. Tumultartige Szenen spielten sich ab. "Brot für die Armen!", war zu hören, "Eine Altkleiderspende für den Hohen Rat!", riefen andere. In der Tat, um die Finanzen des Hohen Rats war es schlecht bestellt. Und so bat Conner McLeach auch förmlich um eine Erhöhnung der Kleiderpauschale. Das derzeitige Buget sei gedeckelt und in der Finanzierung klaffe ein astronomisch großes Loch. Von Kleiderspenden bei der nächsten Ratssitzung bitten wir Abstand zu nehmen. gez. Dem Hause Horadrim ergebenste Verlegerin des Guardian Impressum: www.der-guardian.de/archiv_guardian.html redaktion@der-guardian.de  | 
        
| 07.10.2008 - 17:05 | Kontakt: redaktion@der-guardian.de | 
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