Der 
                  Guardian
                  Gefallene Helden
Von Memmen und Weicheiern
                  
"Halt! Das Waffen tragen in der 
                  königlichen Hauptstadt
ist untersagt!"
                  
Wer kennt ihn nicht, den freundlich aber bestimmten
Satz 
                  unserer tüchtigen Jungs, der königlichen Garde!
                  
Tagtäglich halten sie für uns, den friedlichen 
                  und
Gesetzestreuen Bürgern, den Kopf hin, sorgen 
                  für
Ruhe und Ordnung und zögern keine Sekunde ihr 
Leben 
                  für König und Volk zu opfern.
                  
Doch da gibt es Möchtegernhelden, die zwar den Schutz 
                  
des Königreichs genießen wollen aber natürlich in 
                  keinster
Weise mit der "Böse Buben 
                  Republik" - Maginicas in 
Verbindung 
                  gebracht werden möchten. Nein, nein, diese
Herren und Damen 
                  bezeichnen sich gern als Königstreu,
vor allem wenn es 
                  ihnen gerade in den Kram passt.
Solcherlei Gesindel würde 
                  nicht weiter auffallen, käme
ihnen nicht immer wieder ihr 
                  eigener allzu großer Stolz
in die Quere:
                  
"Wie? Mir als königstreuen sanftmütigen 
                  Edelschmarotzer
soll das Waffentragen verboten sein? Na das 
                  wollen wir
doch erst mal sehen!"
                  
Gewitzt wie diese Früchtchen nun mal sind, verstecken 
                  sie
bei Annäherung eines Gardisten augenblicklich die 
                  Hellebarde 
hinter dem Rücken, machen unschuldige Augen und 
                  flöten in 
den sanftesten Tönen: "Welche Waffe?"
                  
Oder sie stecken das Schwert vor sich in den 
                  Erdboden,
machen große Augen und rufen: "Ach, ihr meint dies Schwert
hier? Das war 
                  schon immer da, niemand konnte es 
                  bisher
herausziehen!", spricht’s, zieht 
                  es heraus und ruft 
begeistert: "Seht, 
                  ein Wunder! Jetzt bin ich König!"
                  
Besonders dreiste Rabauken schnitzen extrem auffällig
an 
                  diversen Holzteilen. Von Gardisten angesprochen, 
pressen 
                  sie meist nur ein beleidigtes: "Ich 
                  schnitze!"
hervor. "Ihr schnitzt?", fragt sich 
                  da unser ehrlicher 
Gardist, "das wird 
                  doch hoffentlich keine Stabwaffe!?"
"Nein, nein, keine 
                  Waffe, nur eine Ballista. Und ich werde
sie auch nicht 
                  tragen, sondern nur hinter mir herziehen."
                  
Die Ausreden solcher Dummbeutel sind so vielfach 
                  wie
Sandkörner am Strand. Diesen Schlaubergern sei, 
                  so
sie denn des Lesens mächtig sind, noch einmal 
                  eindringlich
erklärt:
                  
Die Garde sorgt für Ordnung, sie 
                  diskutiert nicht!
                  
Beschämend, ja geradezu Erniedrigend ist später das 
                  
Gezeter und Gejammer solcher Subjekte bei Gericht 
und 
                  in der verdienten Zelle. 
Da degeneriert der eben noch 
                  todesmutige tapfere Held, 
der gerade noch allein Britain 
                  von der Garde zu befreien 
versuchte, zu einem jämmerlichen 
                  weinenden Waschweib.
"Zu Hülf’, in 
                  meiner Zelle ist eine Maus, oh gebt mir 
eine Waffe damit 
                  ich mich verteidigen kann!"
Besonders 
                  schlimm jedoch sind jene Muttersöhnchen, 
welche bereits 
                  nach einer Nacht allein, ohne Mutters 
Nestwärme, mit 
                  verheulten Augen, Briefchen nach 
Hause und Gnadengesuche 
                  an den König schreiben.
                  
An den 
                  König:
Lieber König 
                  hör mein schwören
Ich will auch auf die Garde hören
Will 
                  ganz brav sein immerzu
Nur bitte lass mich frei im 
                  nu
Ich auch nix mehr böses tu
Du allerliebster König 
                  du
                  
An Muttern:
Ach Du arme Mutter mein,
Ich sitze einsam und 
                  allein
In diesem tiefen Kellerloch
Ach, bitte! Mutti 
                  hilf mir doch!
                  
Den Eltern solch gescheiterter Individuen sei 
                  empfohlen:
Steckt Euere verkommenen Sprösslinge in eine 
                  straffe
starke Gilde, auf dass sie dort erzogen werden und 
                  zum
Manne reifen.
Nicht unerwähnt in dieser traurigen 
                  Aufzählung männlicher
Schmach, sollen jene zweibeinigen 
                  Hyänen bleiben, welche
nach einem Zweikampf oder 
                  Scharmützel aus ihren Löchern
kommen und den Toten das 
                  letzte Hemd vom Leib reißen.
Ein Verhalten, wie es nur die 
                  feigsten der männlichen
Spezies an den Tag legen, denn 
                  selbst das niederste aller
Frauenherzen besitzt mehr Mut 
                  als solche Aasgeier.
                  
Nach Magincia mit den Muttersöhnchen und Weicheiern
                  
Lang Lebe der König!
                  
gez. Dem Hause Horadrim ergebenste 
Verlegerin des 
                  Guardian